Entnahme von Gewebeproben aus der Brust/ Mammastanzbiopsie

  19. Februar 2022

Zur Brustkrebsvorsorge wird eine regelmässige Selbstuntersuchung der Brust und auch die routinemässige Untersuchung im Rahmen der Jahreskontrolle empfohlen. Aber wie geht es weiter, wenn eine Frau einen Knoten in der Brust getastet hat oder in der Früherkennungsuntersuchung eine Auffälligkeit gefunden wird?

Brustkrebsvorsorge

Der nächste Schritt ist dann meistens eine bildgebende Untersuchung (Mammographie und oder Mammasonographie/ Brustultraschall). Insbesondere bei Frauen unter 40 mit vergleichsweise dichtem Brustgewebe ist der Ultraschall die bildgebende Untersuchung der ersten Wahl und kann in unserer Praxis durchgeführt werden. Sowohl dieser Ultraschall als auch die Mammographie und das MRI (Magnetresonanztomographie) ermöglichen eine sehr genaue Einordnung der gefundenen Auffälligkeiten. Wenn es bei diesen Untersuchungen aber unklare Veränderungen gibt, kann es notwendig sein eine Gewebeprobe zu entnehmen. Das gewonnene Gewebe kann dann mikroskopisch untersucht werden und eine sichere Diagnose erhoben werden. Durch dieses Vorgehen können die meisten auffälligen oder unklaren Befunde der Brust heute minimal-invasiv und ohne eine Operation abgeklärt werden.

In unserer Praxis führen wir die Ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie zur Abklärung der meisten tastbaren oder im Ultraschall gut darstellbaren Veränderungen der Brust durch. Sollte eine Veränderung in der Brust nur in der Mammographie oder der Mamma MRI darstellbar sein, erfolgt die Gewebeprobe durch diese Verfahren gesteuert ausserhalb der Praxis.

Bei der Stanzbiopsie wird nach lokaler Betäubung eine Hohlnadel ultraschallgesteuert vor den Befund eingebracht und fährt dann automatisch mit hoher Geschwindigkeit in den Knoten oder das zu untersuchende Areal vor um eine Gewebeprobe zu entnehmen. Durch die lokale Betäubung und die hohe Geschwindigkeit bei der Probeentnahme entstehen in der Regel keine Schmerzen. Das Risiko für Infektionen, Blutungen und Verletzung umliegender Strukturen ist sehr gering. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Verschleppung von Tumorzellen ist durch entsprechende technische Massnahmen sehr klein. Um eine repräsentative Gewebeprobe gewinnen zu können, werden mindestens drei Stanzen entnommen und so die Aussagekraft der mikroskopischen Untersuchung erhöht. Das Ergebnis der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung liegt meistens nach 2-3 Arbeitstagen vor. Bei einem «gutartigen» Ergebnis kann meistens auf weitere, insbesondere operative Massnahmen verzichtet werden. In den meisten Fällen beschränkt sich dann das weitere Vorgehen auf regelmässige Verlaufskontrollen. Bei bösartigen oder unsicheren Veränderungen wird die Entfernung oder weitere Therapie je nach Befund geplant. Nach der Probeentnahme wird ein Druckverband angelegt und es sollte in den nächsten 24h auf körperliche Anstrengung verzichtet werden.

Deutsches Krebsforschungszentrum, Deutsche Krebsgesellschaft

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