Das Wochenbett: Eine wichtige Phase nach der Geburt

  12. November 2024

Die ersten acht Wochen nach der Geburt eines Kindes nennt man das Wochenbett. In dieser Zeit braucht der Körper der Frau Ruhe, um sich von den Veränderungen, die während der Schwangerschaft und der Geburt stattgefunden haben, zu erholen.

Nach der Entbindung zieht sich die Gebärmutter zusammen – diese Nachwehen sind wichtig für die Rückbildung der Gebärmutter. Viele Mütter spüren diese Nachwehen unterschiedlich stark, und oft sind sie beim zweiten Kind intensiver als beim ersten. Während der ersten Tage nach der Geburt wird die Rückbildung von der Hebamme im Krankenhaus oder von Ihrer Wochenbetthebamme bei Ihnen zu Hause überprüft. Dabei wird geschaut, wo sich der obere Rand der Gebärmutter, der Gebärmutterfundus, befindet.

In der Regel dauert der Wochenfluss etwa sechs Wochen. Zu Beginn kann dieser leicht blutig sein, verändert sich dann aber in den folgenden Tagen und Wochen zu einer bräunlichen, gelblichen bis hin zu einer grau-weißen Farbe. Sollten Sie plötzlich mehr Blutungen haben oder gar keinen Wochenfluss bemerken, oder wenn Sie Schmerzen im Unterbauch oder Fieber haben, ist es wichtig, dass Sie Ihre Hebamme oder Ärztin kontaktieren. In den ersten Tagen nach der Geburt können Sie die Unterstützung einer Wochenbett-Hebamme in Anspruch nehmen. Diese besucht Sie zu Hause, beantwortet Fragen zur Pflege Ihres Neugeborenen, zum Stillen und hilft bei Beschwerden, die nach der Geburt auftreten können.

Ein weiteres Thema, das viele Frauen nach der Geburt betrifft, ist der Beckenboden. Manchmal fällt es schwer, den Urin zu halten, besonders beim Lachen, Husten oder Niesen. Dies nennt man Stressharninkontinenz. Es gibt spezielle Übungen, die helfen können, dies zu verbessern. In der Anfangszeit nach der Geburt sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden und besonders Ihre Bauchmuskulatur schonen. Nach einem Kaiserschnitt oder einem Dammschnitt ist es wichtig, besonders vorsichtig zu sein. Nach einer natürlichen Geburt können Sie bereits nach wenigen Tagen mit Beckenbodenübungen beginnen. Es wird empfohlen, sich frühestens sechs bis acht Wochen nach der Geburt für einen Rückbildungskurs anzumelden und vorher Rücksprache mit Ihrer Ärztin zu halten.

Die Geburt ist ein besonderes und emotionales Erlebnis. Viele Frauen erleben in den ersten Wochen einen Stimmungstief, den sogenannten Baby-Blues. Das ist normal und geht in der Regel nach kurzer Zeit vorbei. In seltenen Fällen kann es jedoch auch zu einer Wochenbettdepression kommen. Wenn Sie entsprechende Gefühle oder Veränderungen bei sich bemerken, sprechen Sie bitte offen mit Ihrer Ärztin darüber und holen Sie sich Unterstützung.

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