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Urogynäkologie

Urogynäkologie. Chirurgische Eingriffe bei vaginalen Senkungen, Beckenbodenschwäche und Harninkontinenz
Beckenbodenschwäche, Harninkontinenz und Senkungen sind häufige, aber oft unterschätzte Beschwerden, die durch Schwangerschaft, Geburten, Übergewicht, hormonelle Veränderungen in der Menopause oder schwere körperliche Belastungen ausgelöst werden können. Diese Beschwerden können u.a. Harninkontinenz, häufiger Harndrang oder rezidivierender Harnwegsinfekte oder Senkungsbeschwerden wie Druck-/Fremdkörpergefühl in der Scheide, Schmerz im Becken oder Rücken oder Schmerz beim Geschlechtsverkehr verbunden sein, welche die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig – von konservativen Therapien bis hin zu chirurgischen Eingriffen, die in der Regel zu einer deutliche Verbesserung führen.

Inkontinenzbeschwerden:
Trotz der hohen Zahl an betroffenen Frauen ist Harninkontinenz immer noch ein Tabuthema. Etwa jede dritte Frau in der Schweiz leidet daran, wobei bei Frauen über 65 Jahren sogar jede zweite betroffen ist. Der Leidensdruck ist hoch, doch viele Frauen scheuen den Gang zum Arzt.

Initial werden im Rahmen unserer Urogynäkologie-Sprechstunde genau untersucht und konservativ therapiert. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen Belastungsinkontinenz, wobei der Schliessmuskel der Blase aufgrund einer Beckenbodenschwäche nicht mehr richtig funktioniert und der Dranginkontinenz, umgangssprachlich Reizblase.  Dabei besteht ein ständiger Harndrang, auch wenn die Blase nur wenig gefüllt ist. Entsprechend werden medikamentöse Therapien z.B. Oestrogen-Cremes, Physiotherapie (Beckenbodentraining, Krafttraining, Vibrationsplatte, Elektrostimulationsgerät), Einsatz von Pessaren oder Toilettentraining verordnet. Sollte dies nicht den erhofften Erfolg bringen, bieten wir folgende operativen Eingriffe oder Injektionen an:

Eingriffe bei Harninkontinenz aufgrund von Belastungsinkontinenz:

  • Tension-Free Vaginal Tape (TVT): Ein Bändchen wird unter die Harnröhre gelegt, um diese zu stützen und den ungewollten Urinfluss zu verhindern. Der Eingriff ist risikoarm und kann auch in Teilnarkose durchgeführt werden. Die Erfolgsrate beträgt: 70-90%.
  • Bulkamid-Injektion: Ein aufblasbarer Stoff wird in die Harnröhre injiziert, um diese zu polstern und so den Urinverlust zu verringern. Dieser Eingriff erfolgt meist ambulant. Da sich das Material abbaut muss der Eingriff ggf. nach einigen Jahren wiederholt werden.

Eingriffe bei Harninkontinenz aufgrund von Dranginkontinenz (Reizblase):

  • Botox-Injektionen: Entspannen den Blasenmuskel und lindern den ständigen Harndrang.
  • Blasenschrittmacher: Eine elektronische Therapie, die die Blasenfunktion reguliert.

Senkungsbeschwerden:
Vaginale Senkungen (Genitaldescensus) sind das Absenken von Organen wie der Blase, der Gebärmutter und dem Enddarm. Dies führt oft zu Beschwerden wie ungewolltem Urinverlust, häufigem Harndrang, Druckgefühl im Beckenbereich oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Auch hier werden initial konservative Massnahmen angewendet, wie Oestrogen-Cremes oder Beckenbodentraining. Ausserdem bieten wir folgende operativen Möglichkeiten an:

Mögliche chirurgische Eingriffe bei Senkungen (von vaginal her):

  • Vordere Raffung (Kolporaphie): Bei einer Blasensenkung wird das Bindegewebe zwischen Blase und Scheide mit einer Naht gestrafft. Diese Methode ohne Netzmaterial ist bewährt und eignet sich besonders bei weniger schwerer Senkung.
  • Hintere Raffung: Eine Operation zur Stabilisierung der hinteren Vaginalwand, um das Absenken des Enddarms zu verhindern. Erfolgsrate: 70-95%.


Diese Fragen werden im Video beantwortet

  • Was ist der Beckenboden?
  • Welche Symptome treten bei einer Blasensenkung auf?
  • Wie läuft die gynäkologische Untersuchung ab?
  • Welche operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
  • Wie funktioniert eine vaginale Operation bei Blasensenkung (vordere Raffung)?
  • Gibt es Risiken oder eine erneute Senkung?
  • Was sollte ich nach der Operation beachten und wie beeinflusst sie meine Lebensqualität und Sexualität?

Vaginale Operation bei Blasensenkung – Ursachen, Symptome & Behandlungsmöglichkeiten

Eine Blasensenkung, Blasenschwäche oder Beckenbodenschwäche trifft mehr als die Hälfte der Frauen im Laufe des Lebens und kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Häufig treten Beschwerden wie ein Druckgefühl in der Scheide, unkontrollierter Urinverlust oder Probleme beim Wasserlassen auf. Doch wann sollte man zur Untersuchung, wann ist eine Behandlung notwendig und welche Therapieoptionen stehen zur Verfügung? Dr. med. Julia Ihrig, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin der Urogynäkologie-Sprechstunde bei gynhealth, erklärt in diesem Video. Erfahren Sie mehr über die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten einer Beckenbodenschwäche und was Sie dagegen tun können in diesem Video oder kontaktieren Sie uns direkt. Unser Ziel ist immer, für mehr Lebensqualität und Wohlbefinden zu sorgen.

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